Postareal für das Östliche Ringgebiet negativ

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Seit einigen Wochen, wird über die Entwicklung des sogenannten Postareals in Braunschweig diskutiert. Zunächst wurde nur bekannt, dass ein Fonds das Areal zusammen mit allerhand anderen „Ramsch-Immobilien“ der Post gekauft hatte und nun mehr oder weniger erfolgreich verwaltet. Gewöhnlich werden diese Immobilien gebündelt und zu einem viel späteren Zeitpunkt veredelt. Einzelne Immobilien aus den „Bundles“ herauszukaufen ist dann oft nicht mehr möglich. Dann plötzlich wurde in der Braunschweiger Zeitung berichtet, dass die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg das Gebiet entwickeln möchte und auch kaufen will. Seit diesem Zeitpunkt beschäftigen sich auch die Verwaltung, die Fraktionen und die IHK mit diesem Thema. Die Zeit drängt, denn das Fenster zum endgültigen Kauf schließt sich wohl bald und bis dahin muss geklärt werden, welche genauen Planungen in diesem Areal vorgenommen werden können und welche nicht.

Insofern hat die Verwaltung bereits letzte Woche zu einer Sondersitzung des Rates am 29. November geladen, welche nur das Thema Postareal beinhaltet. Zwischenzeitlich ist auch eine Planung von der Volksbank vorgelegt und durch die obligatorische GfK-Verträglichkeitsanalyse ergänzt worden (Auftraggeber ist hierbei in der Regel der Investor in Abstimmung mit der Verwaltung).
30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen entstehen, mit einem Zielumsatz von 107 Mio. Euro jedes Jahr. Entscheidend für die Zustimmung zu einer solchen Planung, ist die Auswirkung auf umliegende Bereiche und insbesondere auf die Innenstadt.

Umliegende Bereiche meint das Östliche Ringgebiet sowie die Bahnhofsareale. Der Umsatzverlust wird im Östlichen Ringgebiet nicht unerheblich ausfallen:

  • Altewiekring/Kastanienallee: – 11,1%
  • Wilhelm-Bode-Str./ Gliesmaroder Str.: – 8,7%
  • Altewiekring/ Jasperallee: – 9,3%

In allen drei Fällen, geht das GfK-Gutachten davon aus, dass letztlich keine direkten Auswirkungen sichtbar werden, sprich Leerstände entstehen könnten. Dennoch halte ich diese Zahlen für kritisch. In Summe sind es immerhin 2,4 Mio. Euro jedes Jahr.

Der Umsatzverlust für die Innenstadt soll bei nur 3,4% liegen, absolut sind dies aber 23,9 Mio. Euro p.a. und damit eine erhebliche Summe, die insbesondere den kleineren Einzelhandel und die Warensortimenter treffen wird. Der größte Brocken dieser Umverteilung kommt aus dem Bereich der sogenannten Hardwaren. Dies sind Technik, Haushalts- u. persönlicher Bedarf (Lebensmittel), Heimwerker- u. Gartenbedarf sowie Möbel- u. Einrichtungsbedarf bzw. Haus- u. Heimtextilien. 

Natürlich müssen noch zahlreiche Details der Planung geklärt werden, bevor zu diesem Vorhaben ein Entschluss gefasst werden kann. In jedem Fall sollte nicht unter Zeitdruck entschieden werden. Dabei werden oft Fehler gemacht.

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